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Neue Wege in der Betreuung von an Brustkrebs erkrankten Frauen

Hintergrund: Patient reported outcome measurements (PROM) beschreiben die Erkrankungen und die damit verbundenen Belastungen aus der Sicht der Patientin, ohne die Interpretation einer zwischengeschalteten Instanz wie der eines Arztes. Dies ermöglicht eine möglicherweise genauere Erfassung von Beschwerden sowie eine funktionale Beurteilung von Therapien im Sinne von Value Based Healthcare. Gleichzeitig bietet es aufgrund der IT basierten Struktur die Möglichkeit, Patientinnen über den aktiven Behandlungszeitraum hinaus ohne großen personellen Aufwand zu begleiten, um so Spätfolgen der Therapie zu detektieren und darauf reagieren zu können.

Zielsetzung: Die Ziele des Projekts gliedern sich in drei Bereiche: Die Verbesserung der Versorgung und Betreuung der einzelnen Patientin, das Erkennen sogenannter „unmet needs“, sowie das Ermöglichen einer objektiven Vergleichbarkeit verschiedener Therapiemöglichkeiten im Sinne von Value Based Health Care.

Umsetzung: Im November 2016 erfolgte die Implementation der elektronischen Erfassung von PROMS im Brustzentrum der Charité. Um eine Vergleichbarkeit im internationalen Standard zu ermöglichen, wurde das Daten Set des International Consortiums for Health Outcome Measurement (ICHOM) ausgewählt. Patientinnen, die sich im Brustzentrum der Charité anmelden, werden mittels einer Tablet basierten Datenerhebung zu ihrer medizinischen Anamnese sowie zur Ihren PRO Daten befragt. Sollte die Patientin weiter an der Charité behandelt werden, wird ein elektronisches Follow-up ausgelöst.

Ergebnisse: Zum aktuellen Zeitpunkt haben wir über 1.400 Patientinnen in das PRO System aufgenommen und über 6.600 Befragungen durchgeführt. In einer aktuell laufenden ersten Auswertung hinsichtlich „unmet needs“ zeigen sich deutlich Probleme in allen Altersgruppen in dem Bereich Schlaf und Sexual Functioning im Anschluss an die Brustkrebserkrankung.

Fazit: Die digitale Erfassung von PROMS Daten in der Versorgung von Mammakarzinom Patientinnen ist technisch mit geringem personellem Aufwand machbar und ermöglicht Patientinnen auch über die Akutbehandlung hinaus zu betreuen. Gleichzeitig können ohne großen Aufwand Versorgungslücken festgestellt und Patientinnen mit einem hohen Maß an psychosozialen Bedürfnissen detektiert werden, um dann Ressourcen sparend die Kompetenz einer Breast Care Nurse einzusetzen, um das Leben von Frauen mit Brustkrebs und den individuellen Behandlungspfad zu verbessern.

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