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Interprofessionelles Simulations-basiertes Training für das Behandlungsteam und Eltern

Hintergrund: Die Versorgung kritisch kranker Kinder hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, insbesondere konnte das Überleben auf 97-98% gesteigert werden. In den Fokus der Behandlung muss zusätzlich die Überlebensqualität rücken. Zunehmende Bedeutung gewinnen dabei die Themen Neuroprotektion und Patientensicherheit. Die akute und nachsorgenden Betreuung sollte so gestaltet werden, dass Therapiefolgen wie das Intensiv-Delir, das Post Intensive Care Syndrom und traumatisierende Ereignisse vermieden und ein Überleben mit bestmöglicher Lebensqualität gesichert werden kann.
Ziel: In der Erwachsenenmedizin, konnten durch eine konsequente Anwendung der „ABCDEF Bundles“ in der ICU Liberation Collaborative das Outcome und das Überleben signifikant verbessert werden. Die Beatmungszeit und das Delir konnten reduziert und es konnte eine Pflege ohne eine Fixierung auf der Intensivstation erreicht werden. Unter dem Arbeitstitel „Go for Kids“ wurde ein familienzentriertes humanes Kinderintensivbehandlungskonzept entwickelt, um die Behandlung und Prognose der Kinder nachhaltig zu verbessern. Ziel ist es, in unserer Institution eine konzeptionell und räumlich innovative Kinderintensivstation mit Vorbildfunktion zu etablieren und die Grundlage für ein überregionales Versorgungsnetzwerk zu schaffen.
Umsetzung: In unserem Konzept „Go for Kids“ haben wir die ABCDEF Bundles für kritisch kranke Kinder und ihre Familien angepasst, um mehrere Bereiche ergänzt und mit einem Konzept zur Neuroprotektion und zur Simulations-basierten Patientensicherheit verknüpft.
Ergebnisse: Ein Pflege-gesteuertes Protokoll zur Analgosedierung, Medikamenten-Entzug und Intensiv-Delir Prävention wurden nachhaltig implementiert. Dadurch konnte eine umfassende Verbesserung der Schmerz-Erfassung und Therapie erreicht werden. Durch eine signifikante Reduktion von Sedierungsmedikamenten sind die Kinder unter adäquater Schmerztherapie trotz Intensivtherapie, wach, Tubus-tolerant und können mit ihren Eltern kommunizieren. Die Rate an Entzugssymptomen konnten wir um 40% und das Auftreten von Delir ebenso signifikant reduzieren. Intramurale Förderung erlaubte es uns Psychologinnen-Stellen zu schaffen und ein interprofessionelles Simulations-basiertes Training für das Behandlungsteam und Eltern zu etablieren.
Fazit: Die bisher umgesetzten Maßnahmen haben die Versorgung der Kinder signifikant verbessert. „Go for Kids“ ist aber noch nicht allumfassend erarbeitet, implementiert und umgesetzt.

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