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Evidenzbasierte, kontinuierliche und personenzentrierte Betreuung über das gesamte Behandlungskontinuum

Hintergrund: Fortgeschrittene, maligne Kopf-Hals-Tumoren (KHT) stellen Patienten* und ihre Angehörigen aufgrund komplexer Behandlungen und lebenslanger Therapie Folgen vor grosse Herausforderungen. Um Betroffene vorzubereiten und die interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) zu fördern, führt das KHT-Zentrum seit 2015 einen ambulanten Vorabklärungstag vor komplexen Operationen (AVKO) durch. Bei der Ausarbeitung von Verbesserungen dieses AVKO wurde festgestellt, dass es an einer zentralen Ansprechperson mangelte, welche nach diesem Tag, während der Hospitalisation und nach Entlassung den Platz als koordinierende Instanz einnimmt. Da Advanced Nursing Practice (ANP) Angebote diese Kontinuität gewährleisten und die IPZ verbessern, wurde im KHT-Zentrum ein ANP Angebot implementiert.
Ziele: Das Angebot zielt darauf ab, für Patienten und Angehörige eine evidenzbasierte, kontinuierliche, personenzentrierte Betreuung über das gesamte Behandlungskontinuum zu gewährleisten, die Expertise von Pflegefachpersonen im ambulanten und stationären Bereich zu sichern sowie die IPZ und Koordination innerhalb des KHT-Zentrums und mit externen Fachpersonen zu fördern.
Umsetzung: Methodisch stütze sich das Projekt auf die partizipative Praxisentwicklung und Aktionsforschung sowie ein Rahmenkonzept für ANP. Das Angebot wurde von 2019-2021, basierend auf einer Stakeholderanalyse und Literaturrecherche konzipiert und nach einer Pilotphase implementiert und evaluiert. Im Februar 2021 fand die Überführung in den Normalbetrieb statt.
Ergebnisse: Für Patienten und Angehörige war die kontinuierliche, kompetente Betreuung ab dem AVKO die zentrale Qualität des Angebots. Ebenfalls schätzten sie es, eine bekannte Fachperson direkt kontaktieren zu können. Den Pflegeteams wurden ein familienzentrierter Ansatz und eine aktive Zusammenarbeit mit nachbetreuenden Diensten vorgelebt. Abläufe im KHT-Zentrum gestalten sich heute patientenzentrierter und die IPZ vereinfachte sich.
Fazit: Der Einsatz wissenschaftlicher Methoden erleichterte ein zielorientiertes Vorgehen und die Konzipierung eines ANP Angebots, das auf die Bedürfnisse von Patienten und Angehörigen zugeschnitten ist. Damit kann eine kontinuierliche, evidenzbasierte, persönliche Betreuung für vulnerable Patienten und ihre Angehörige umgesetzt werden.

*Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Formulierungen verzichtet. Personenbezogene Bezeichnungen in männlicher Form schliessen alle Geschlechter mit ein.

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