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Ambulantes interdisziplinäres Therapieprogramm zur nachhaltigen Verbesserung der Alltagsfähigkeit

Hintergrund: Kopfschmerzen sind der häufigste Grund für ärztliche Konsultationen und gleichzeitig die häufigste Schmerzerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Mehr als 2/3 der Jugendlichen in Deutschland leiden regelmäßig unter Kopfschmerzen. Fast die Hälfte der Jugendlichen Patienten mit Migräne leidet im Erwachsenenalter weiterhin daran. Nicht zuletzt durch das Fehlen von eindeutigen Biomarkern werden Kopfschmerzen bei Kindern häufig nicht als ernstzunehmende Erkrankung wahrgenommen, Diagnostik und Therapie nicht konsequent verfolgt. Circa 5% der Kinder und Jugendlichen mit Kopfschmerzen zeigen schwere kopfschmerzbedingte Einschränkungen im Alltagsleben mit Schulausfall bis zur erheblichen Einschränkung des Bildungsweges.
Ziele: Im Rahmen des beantragten Projektes soll die Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Kopfschmerzen erreicht werden. Hauptsächliches Ziel ist es, die Häufigkeit der Kopfschmerzen bei jungen Patienten zu senken und damit verbundene psychosoziale Folgen häufiger Kopfschmerzen wie z.B. Einschränkungen im Bildungsweg zu reduzieren. Konkret soll gezeigt werden, dass für Kinder und Jugendliche mit regelmäßigen beeinträchtigenden Kopfschmerzen durch ein ambulantes interdisziplinäres Therapieprogramm eine nachhaltige Verbesserung der Alltagsfähigkeit erreicht wird.
Umsetzung: Wie im Pilotprojekt bewährt, erfolgt eine ambulante interdisziplinäre altersspezifische Gruppentherapie für Kinder und Jugendliche mit kopfschmerzbedingten Einschränkungen des Alltages. Die Therapie beinhaltet 15 Stunden für Patienten in 8 Modulen über einen Zeitraum von 3 Monaten. Die Gruppe der Eltern erhält in 4 Modulen mit insgesamt 7 Stunden kopfschmerzspezifische Edukation. Im Abstand von 6 und 12 Monaten nach Therapieende erfolgt die Evaluation im Rahmen eines Gruppentermins.
Ergebnisse: Die erste Evaluation mit Daten von 59 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren zeigt eine signifikante Reduktion der Kopfschmerztage und auch der kopfschmerzbedingten Alltagseinschränkung 6 und 12 Monate nach Programmende. Konkret reduzierte sich die Zahl der Kopfschmerztage der letzten 3 Monate von anfangs im Median 25 auf 15 und 13 nach 6 und 12 Monaten.
Fazit: Erste positive Therapieeffekte des interdisziplinären Programmes konnten evaluiert werden. Eine Fortführung des Programmes mit Evaluation größerer Patientenzahlen ist erforderlich.

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