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Integration eines neuartigen E-Health-Tools Invirto in die ambulante digitale Versorgung von Patienten mit Panikstörung, Agoraphobie und Sozialer Phobie

Hintergrund: Über 10 Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Angststörungen. Obwohl Angststörungen als gut behandelbar gelten, erhält nur ein Bruchteil der Betroffenen eine zeitnahe, leitlinienkonforme Behandlung. In der Behandlung von Angststörungen ist die Verhaltenstherapie mit Konfrontation bzgl. der angstauslösenden Reize die Therapie der Wahl und nachweislich effektiv. Neue Technologien, wie die virtuelle Realität, erlauben einen niederschwelligen, kostengünstigen und eigenständigen Einstieg in die Konfrontation.
Ziele: Ziel ist Integration eines neuartigen Therapeuten-begleiteten, CE zertifizierten E-Health-Tools Invirto in die ambulante digitale Versorgung von Patienten mit Panikstörung, Agoraphobie und Sozialer Phobie. Die Versorgung wurde seit Januar 2020 von Krankenkassen mit insgesamt > 16 Mio. Versicherten wie der TK oder AOK NordWest im Rahmen von Selektivverträgen erstattet. Die Kosten für die Invirto Therapie wird seit Dezember 2020 als sogenannte digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) für alle GKV-Patienten vollständig übernommen. In einer begleitenden Studie werden Wirksamkeit und Akzeptanz und Zufriedenheit der Patienten mit der Versorgung im Vergleich zu einer Wartegruppe evaluiert.
Umsetzung: Patienten erhalten nach digitalem Erstgespräch die Intervention bestehend aus Smartphone-App und Virtual Reality Headset sowie zwei Telefongesprächen mit einem Therapeuten zur begleiteten Konfrontation und zum Abschlussgespräch. In die Versorgung mit Invirto wurden seit Start über 300 Patienten eingeschlossen. Ergebnisse: Erste Studienergebnisse zeigen neben der signifikanten Reduktion der Angstsymptomatik in der Behandlungsgruppe im Vergleich zur Wartekontrollgruppe eine hohe Zufriedenheit der Anwender. Das Versorgungskonzept hat eine hohe Akzeptanzrate von Patientinnen, > 70 % der Teilnehmerinnen geben nach Abschluss der Therapie an, keine weitere Psychotherapie mehr zu benötigen.
Fazit: Invirto scheint eine selbständige Problemlösung bei Patienten mit Angststörung zu ermöglichen und eine wirksame Versorgungsform zu bieten, um die Versorgungslücke bis zu Beginn einer ambulanten Therapie zu überbrücken. Durch die Aufnahme in das Verzeichnis der erstattungsfähigen digitalen Anwendungen können durch Invirto Patienten ohne zusätzliche Kosten eine Behandlung im häuslichen Umfeld beginnen.

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