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Reduktion der Treibhausgas-Emissionen durch inhalative Sedierung mit Sevofluran anstelle von Isofluran – Qualitätssicherungsprojekt SEVO-48!

Hintergrund: Auf der Interdisziplinären Operativen Intensivstation am Universitätsklinikum des Saarlandes werden volatile Anästhetika wie Isofluran und Sevofluran zur Sedierung invasiv beatmeter Patienten eingesetzt. Sevofluran hat Vorteile wie bessere Steuerbarkeit und geringere Klimaschädlichkeit, jedoch war unklar, ob es zur Reduktion von Treibhausgasen (THG) beitragen kann.

Umsetzung: Das Projekt SEVO-48! untersucht die Effekte einer initialen Sedierung mit Sevofluran über 48 Stunden vor Umstellung auf Isofluran. Ziel ist es, THG-Emissionen zu reduzieren, ohne die Sedierungsqualität oder Patientensicherheit zu beeinträchtigen. Nach einem Jahr wurden Daten retrospektiv ausgewertet, auch um eine mögliche Beeinträchtigung der Nierenfunktion auszuschließen. 

Ergebnisse: Von 111 inhalativ sedierten Patienten erhielten 94 initial Sevofluran. Die THG-Emissionen eines Tages Sevofluran betrugen 112 kg CO2-Äquivalente, die von Isofluran 299 kg CO2-Äquivalente, was einer Reduktion von 62 Prozent entspricht, obwohl die mittlere Sevofluran-Infusionsrate um 52 Prozent höher als die von Isofluran lag. Insgesamt wurden im Jahresverlauf 32 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. 

Fazit: Das Projekt SEVO-48! zeigt, dass durch die Anwendung von Sevofluran eine signifikante Einsparung an THG-Emissionen erzielt werden kann, ohne die Nierenfunktion zu beeinträchtigen. Die Ergebnisse sollen weiter validiert und die Verfahren optimiert werden, um eine noch größere Reduktion von Emissionen zu erreichen. 


Dieses Projekt wurde von der Jury des Lohfert-Preises 2025 als eines von 14 Projekten zum Themenfeld "Grüne Anästhesie" lobend erwähnt. Der Text ist der Bewerbung zum Lohfert-Preis 2025 entnommen. 


Headerfoto: Bertram Solcher für den Lohfert-Preis 2022

 

Lohfert-Preis 2025

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