Lohfert-Preis
„Unser zentrales Anliegen ist es, tragfähige Lösungen im stressigen Klinikalltag zu etablieren, sodass der achtsame Umgang mit Ressourcen zur gelebten Normalität wird.“
Ein Projekt der Krankenhausökologie, Direktion Logistik, Infrastruktur und Versorgung, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Der nachfolgende Text stammt aus der Broschüre zum Lohfert-Preis 2025.
Krankenhäuser arbeiten energieintensiv, sind komplex organisiert und stehen in besonderer Verantwortung für Mensch und Umwelt. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden (UKD) geht diese Verantwortung aktiv an – mit dem Projekt „Carus Green“, einer interdisziplinären Initiative zur Förderung von Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit im Klinikalltag.
Mit mehr als 1.400 Betten und einer Vielzahl spezialisierter Versorgungsbereiche zählt das UKD zu den leistungsstarken Universitätskliniken in Deutschland. Der Ressourcenverbrauch ist entsprechend hoch – und ebenso groß ist der Wille zur Veränderung. Unter dem Leitsatz „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“ bündelt „Carus Green“ seit 2012 eine Vielzahl von Maßnahmen im Umwelt- und Klimaschutz, die in den Klinikalltag integriert und stetig weiterentwickelt werden.
Der Impuls kam aus den eigenen Reihen: Eine Gruppe von zwölf Trainees entwickelte im Rahmen eines hausinternen Projekts erste Konzepte und definierte sechs zentrale Handlungsfelder: Bildung, Ressourcen, Energie, Mobilität, Verpflegung/Ernährung sowie Campusgestaltung/Biodiversität.
Auf dieser Grundlage wurde das Projekt „Carus Green“ strukturell weiterentwickelt. Ein multiprofessionell besetztes Carus Green Team, bestehend aus engagierten Mitarbeitenden unterschiedlicher Fachbereiche, führt die Aktivitäten zusammen, initiiert neue Maßnahmen und begleitet deren Umsetzung.
Vertreten sind die Ärzteschaft, Kommunikation, Finanzen, das Abfallmanagement, Energiemanagement und die Qualitätssicherung.
Das Team
Ein operatives Kernteam trifft sich monatlich, strukturiert Vorschläge, priorisiert Aufgaben und begleitet die Umsetzung – unterstützt durch die jeweiligen Fachabteilungen, in denen konkrete Maßnahmen verankert sind.
Die Bandbreite der rund 50 Projekte reicht von einfachen Alltagslösungen bis zu technisch aufwendigen Infrastrukturmaßnahmen. Beispiele sind:
Ziel ist es, Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag so selbstverständlich wie möglich zu machen. Deswegen setzt „Carus Green“ verstärkt auf Mitarbeitendenbeteiligung: In Zukunft sollen Umwelt- und Energiebotschafter:innen in allen Klinikbereichen geschult werden, um Kolleg:innen zu sensibilisieren, Fragen zu beantworten und Verbesserungen anzustoßen.
Ein kurz bevor stehender Meilenstein ist zudem die Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001, das Einsparpotenziale systematisch erfasst und dokumentiert. Parallel wird der Fokus auf nachhaltige Beschaffung geschärft – ein Hebel, der große Wirkung entfalten kann.
Unter dem Titel „Grüne Klinik – Klimaresilient, mit nachhaltiger Energie und für gesunde Luft“ soll ein Pilotprojekt initiiert werden, in dem Klima- und Hitzeschutz mit einer Steigerung der Biodiversität einhergehen: An einem besonders hitzeexponiertem Klinikgebäude entsteht ein Gesamtkonzept aus organisatorischen, medizinischen und baulichen Maßnahmen:
Organisatorische und patientenbezogene Anpassungen (Dienstpläne, Schulungen der Belegschaft, Patientenaufklärung, klimatisch angepasste Speisenversorgung) werden mit innovativen technischen Lösungen kombiniert: PV-Sonnenschutzlamellen fungieren gleichzeitig als Stromlieferanten und Hitzeschutz, ergänzt durch Sonnenschutzfolien, Fassadenbegrünung und Solargründächer.
Alle „Carus Green“-Aktivitäten zeigen, dass Veränderung im Klinikalltag möglich ist – wenn die Maßnahmen praxistauglich, transparent und gemeinschaftlich getragen sind. Das Projekt steht beispielhaft für die Kraft interner Initiativen – bietet anderen Gesundheitseinrichtungen ein übertragbares Modell für nachhaltige Transformation.
Ansprechpartner: Patrick Emmerlich, Carus-Green-Projektkoordinator, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, Tel: +49 (0)351 458-13680; E-Mail: patrick.emmerlich@ukdd.de
Der Text wurde der Broschüre entnommen und basiert - leicht redaktionell bearbeitet - auf dem Bewerbungstext des Preisträgers.