Christoph Lohfert Stiftung Logo Christoph Lohfert Stiftung Logo

Digitalisierte Sozialmedizinische Nachsorge bei komplexen Erkrankungen und Sprachbarrieren

Hintergrund & Ziele: Familien mit einem schwer kranken Kind haben während des Klinikaufenthalts und v.a. beim Übergang nach Hause einen großen Bedarf an Unterstützung, Aufklärung, Koordination, emotionaler Entlastung und Vernetzung. Diese sektorenübergreifenden Aufgaben übernimmt die Sozialmedizinische Nachsorge (SMN) seit 25 Jahren mit interdisziplinären Teams in 92 Einrichtungen. SMN reduziert Arztkontakte, verhindert Wiederaufnahmen, reduziert die Familienbelastungen und verbessert die Selbstwirksamkeit und Leistungsfähigkeit der Eltern. SMN fehlt in strukturschwachen Regionen, d.h. ca. 20 Prozent der Fläche Deutschlands. Wir möchten die Qualität der Nachsorge bei komplexen Erkrankungen und Sprachbarrieren verbessern.

Umsetzung: Die Digitalisierung des Gesundheitssektors schreitet durch Covid-19 voran. Während des ersten Lockdowns im Jahr 2020 praktizierten zunächst einzelne Einrichtungen virtuelle Hausbesuche per Videosprechstunde (VS) über Sprechstunde.online. Im zweiten Lockdown wurde diese koordinierende Form der aufsuchenden Nachsorge an über 30 Einrichtungen von Nov. 2020 bis Feb. 2021 erprobt und an acht Standorten evaluiert. Es zeigte sich eine hohe Zufriedenheit der Eltern und Mitarbeitenden mit dem digitalen Format.

Im Folgenden sollen für das Gesamtprojekt Bunter Kreis 2.0 schrittweise durch technische Weiterentwicklung der VS innovative Lösungen geschaffen werden:

- Videosprechstunden (VS) ergänzen das Angebot der SMN in der Fläche.

- Das Überwinden von Sprach- und Kommunikationsbarrieren soll durch die technische Integration einer renommierten Sprachmittler-Organisation aus Berlin überwunden werden.

- Die Bewältigung der zunehmenden Komplexität erfolgt durch das videogestützte Hinzuschalten eines Experten/einer Expertin aus einem Spezialzentrum zu einem Hausbesuch. Die Vernetzung zwischen Hochleistungszentren und lokalen Nachsorgeeinrichtungen erfolgt über gesicherten Datentransfer und Videokonferenzen (VK). -

- Ergänzt wird die Innovation durch Patientenedukation und Peer-Beratung.

Weitere, teils parallele Schritte sind die Konzeptualisierung auf der Basis der bisherigen Erfahrungen, der technischen Möglichkeiten und der Erkenntnisse aus der Forschung. Das Konzept zu digitalen Angeboten soll in einem Pilotprojekt an fünf Standorten eingeführt und evaluiert werden. Zur Standardisierung soll nach Abschluss der Evaluation ein Handbuch und Weiterbildungsprogramm erarbeitet werden, um die digitale Kommunikation in der SMN voranzutreiben. Langfristig streben wir an, dieses digitale Angebot in die Regelversorgung zu überführen.

Aufbau und Ausbau der deutschlandweiten Nachsorge wurde in den letzten Jahren über viele Stiftungen z.B. die Auridis-Stiftung gGmbH, mitfinanziert

Sie möchten unsere Arbeit unterstützen?

Spenden Sie jetzt!

zurück nach oben