Christoph Lohfert Stiftung Logo Christoph Lohfert Stiftung Logo

Kinder erkranken seltener und weniger stark

13. August 2020

News

In vielen Bundesländern startet in diesen Tagen die Schule. Die Abstands- und Hygieneregeln auf dem Schulgelände und in den Gebäuden variieren je nach Bundesland. Mit im Klassenraum aber sitzt immer die Sorge, sich und andere anzustecken. Wie ergeht es da Familien mit chronisch kranken Kindern? Wie ist der Stand der Wissenschaften?

Im Mai erreichte uns der Aufruf der Kinderherzstiftung mit der Bitte um Spenden für Covid-19-Tests. Dem sind wir gerne nachgekommen, denn es ist gut: Möglichst viele Kinder sollen innerhalb der C19.CHILD-Studie des UKE an Hamburger Kinderkliniken auf Corona getestet werden, um mehr über das Verbreitungs- und Infektionsgeschehen unter Kindern herauszufinden. Inzwischen konnte die Screening-Phase dieser sogenannten „C19.CHILD-Studie“ mit 6071 Kindern abgeschlossen und ein erster Zwischenbericht veröffentlicht werden. Dieser deckt sich in den zentralen Ergebnissen mit anderen, in Deutschland im Frühjahr 2020 begonnen Studien:

Kinder erkranken seltener und weniger stark

So scheinen Kinder bis zum 10. Lebensjahr seltener mit Covid-19 infiziert zu sein. Bei infizierten Kindern sind die Verläufe zudem milder, d.h. sie haben – verglichen mit Durchschnitt der Bevölkerung – seltener (schwere) Symptome. Generell überstehen Kinder und Jugendliche eine Covid-19-Infektion besser als Erwachsene: Sie haben in den meisten Fällen einen milden Verlauf und eine sehr geringe Sterblichkeit.

Kinderkardiologen über Corona bei chronischen Herzerkrankungen

Dies gilt auch für Kinder beispielsweise mit chronischen Herzerkrankungen, wie der Kinderkardiologe Prof. Dr. med. Hans-Heiner Kramer vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein gegenüber der Medizinjournalistin Verena Cordes im Interview betont. Einzelne Ausnahmen sind bisher Patienten, die zusätzlich weitere Atemwegserkrankungen hatten und die dadurch einen schwereren Krankheitsverlauf durchlitten haben.

Zum Experteninterview der Kinderherzstiftung

Ansteckungsverhalten noch nicht erwiesen

Studien aus Sachsen (kurz nach dem Lockdown) haben gezeigt, dass Schulen dort keine Schwerpunkte bei Infektionen waren. Tatsächlich hat es in bisher allen Studien den Anschein, dass Kinder generell kein Treiber des Infektionsgeschehens waren. Im Vergleich zu anderen epidemischen Virusinfektionen der Atemwege gingen laut Studienlage zumindest in Deutschland bisher die Infektionsketten bei SARS-CoV-2 nicht primär von Kindern aus. Allerdings ist die Evidenz hier widersprüchlich. Erst kürzlich erschien ein Artikel der amerikanischen „Centers for Disease Control and Prevention“, der davon ausgeht, dass sich Kinder und Jugendliche ähnlich oft wie Erwachsene anstecken – wie hier im Beitrag berichtet.  

Viele Studien – (noch) wenig neue Erkenntnisse

In Deutschland wird die Thematik in verschiedenen Studien untersucht, von denen wir einige unten kurz mit Links gelistet haben. Und natürlich werden auch in anderen Ländern Studien mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Gerade zwischen Studien verschiedener Länder gibt es z.T. abweichende Ergebnisse.  Die bisherigen Ergebnisse aus Deutschland betreffen größtenteils Kinder und Jugendliche im Allgemeinen. Einen guten Überblick über die Studienlage gibt dieser Artikel im Ärzteblatt.


Weitere Infos aus den Nachrichten:

SPIEGEL: Verlauf Covid-19 bei Kindern

Ärzteblatt: Hospitalisierungen von Kindern und Jugendlichen mit COVID-19

WDR: Coronavirus bei Kleinkindern

Euronews: Covid-19 - auch Kinder und Jugendliche in Gefahr


Zur C19.CHILD-Studie des UKE

http://www.c19child.hamburg/STARTSEITE/)

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Corona-Beschraenkungen-laut-UKE-bei-Kindern-erfolgreich,uke666.html

NDR: Zur psychischen Belastung/Gesundheit in Folge von Covid: COPSY

... wir passen auf Patienten auf! Helfen Sie mit...

Spenden Sie jetzt

zurück nach oben